26.07.2010

Dead Snow (2009) [Review]

Gestern Abend haben ich und 2 Kumpels es uns mit Bier vor dem TV gemütlich gemacht und einen Film nach den anderen gesehen. Dabei auch mein lang erwarteten "Must-See"-Kandidaten "Dead Snow" und "Zombieland".

Dead Snow ist ein norwegischer Film über eine Gruppe von jungen Menschen, die in der eisigen Landschaft einen Kurzurlaub in einem Blockhaus machen. Dort finden sie eine kleine Truhe mit alten Gold und Schmuck und schon bald darauf kommt die nächste Überraschung. Nazi Zombies machen Jagd auf sie!



Ofdb hatte den Film damals ganz groß auf seiner Hauptseite vorgestellt und ich war sofort interessiert. Die Bilder sahen großartig aus, Nazi Zombies sind sowieso interessant und es bekam überall gute Bewertungen. Die Erwartungen lagen also ziemlich hoch.
Da wir alle sehr gespannt auf den Film waren, legten wir die DVD ein und sahen im Hauptmenü Kampfszenen zwischen den Menschen und den Zombies. Metal wurde gespielt und man sah wie die Zombies mit Kettensägen und anderen Waffen zerstückelt wurden.
Sieht ja schon mal sehr geil aus, denkt man sich und die Erwartungen steigen noch weiter.
Der Film beginnt sehr langsam. Die Freunde ziehen in die Blockhütte ein und fangen ihren Urlaub an. Dann klopft ein alter Mann an die Tür, der nach Kaffee fragt und ihnen dann in einen laaaangen Monolog die Geschichte von einem Nazitrupp, der noch seit dem 2. Weltkrieg hier rumlungern soll. Hierzu komme ich später nochmal.
Irgendwann kommen dann ein paar Zombies, töten ein paar der Gruppe und versuchen in das Haus einzudringen. Dabei wird versehentlich die Hütte angezündet, denn jemand schmiss einen Molotov Cocktail nicht in auf den Zombie am Fenster, welches maximal 'nen halben Meter entfernt war sondern traf die Wand daneben. Das ist so unwahrscheinlich...
Die 4 letzten übriggeblieben müssen dann die Blockhütte verlassen und fliehen getrennt in die verschneite Landschaft.
Hier verfolgt man dann wie die Opfer sich durch idiotische Ideeen fasst selbst das Leben nehmen, unrealisitsche Effekte wie Vögel, die nicht fliehen sondern sich ganz leicht fangen lassen und dumme Momente wie das Pose-Töten der Zombies, dass mich stark an asiatische Trash-Filme wie "Battlefield Baseball" erinnerte. Irgendwann kam dann auch die Szene, die wir teilweise schon im DVD-Menü sahen. Die beiden letzten Männer finden einen Arbeitsschuppen und nehmen alle möglichen Waffen mit sich. Vorschlaghammer, Kettensäge, Axt, Pumpgun...
Dann kommt der große blutige Kampf, der wirklich das Highlight des Films ist. Die Goreeffekte sind echt verdammt gut, allerdings werden sie versaut durch dumme Aktionen. Zum Beispiel tippte eine der Protagonisten einen Freund von hinten an, während er grad mitten im Kampf war und einen Zombie nach dem anderen abschlachtete. Es war klar, dass er sich reflexartig umdrehte und sie auch umbringen würde. Aber mal ernsthaft: Welcher Vollidiot tippt jemanden von hinten an, während man gerade mitten im Kampf ist? Das kann doch nicht anders enden.
Dann gab es da auch noch die Szene, in der ein Opfer von einer Ohnmacht aufwacht und gerade bemerkt, wie ein paar Zombies ihre Eingeweide fraßen. Sie nahm die 60 Jahre alte Granate vom Gürtel des Nazi-Zombies und löste sie aus. Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass sie diese Granate überhaupt entdecken würde und vorallem, dass sie weiß, wie man sie auslöst. Und es schien nicht, als würde sie sich mit den deutschen Waffen des zweiten Weltkriegs besonders auskennen oder so. Meine Schwester würde das Ding noch nicht mal erkennen!
Und das Ende war auch klasse... Der letzte Überlebende, der seit 2 Nächten und 2 Tagen nicht geschlafen hat, seit 24 Stunden vor mitten im Eis, nur mit Shirt und normaler Hose vor Zombies wegrennt und kämpft wie ein Barbar, dabei seinen Arm amputiert und seine Juwelen abgebissen kriegt schafft aus dann auch noch den ganzen Weg zurück zu seinem Auto zu machen.
Das ist so krass unlogisch. Spätestens, als er sich den Arm amputierte, müsste er so fertig und ausgepowert sein, dass er in Ohmacht fallen müsste. Und wenn nicht, würde er jedenfalls erfrieren und dann sterben.
Der Film war ein Riesenflop für mich. Es gab so viel dummes und unrealistisches. Es lohnt sich absolut nicht, sich den langen Anfang mit dem noch längeren Monolog des alten Mannes anzutun, nur für diese dumme Sache. Ich meine, es ist auch nicht "lustig-dumm", es ist einfach nur frustrierend dumm, so dass man sich nur noch fragt, was die Norweger sich dabei gedacht haben.
Alles was einen wirklich interessiert, sind die kurzen Szenen im DVD-Menü. Der Rest ist langweilig oder zu bescheuert.

Da die Gore-Effekte aber nicht schlecht waren und ich dass Aussehen der Nazi-Zombies ganz cool fand, hält er sich eigentlich noch im Durchschnittsbereich. Aber die hohen Gesamtbewertungen auf Ofdb.de und Imdb.com hat dieser Film wirklich absolut nicht verdient.

Ich vergebe 5 von 10 Punkten.


Zu Zombieland komm ich später.

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